Vermittlung Magazin

Die unendliche Leichtigkeit der Manuela K

STATEMENT
Kerstin Bernhard

 

ist jugendlich dramatischer Sopran. Sie ist als freischaffende Opern- und Konzertsängerin tätig und widmet sich gleichermaßen der Interpretation zeitgenössischer Musik.

http://www.kerstingieber.com

 

Wie macht sie das alles bloß?

Und damit ist nicht nur ihr Komponieren gemeint.

Wie oft habe ich mich das schon gefragt...

Ich habe noch immer keine Antwort.

"Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen." (Arnold Schönberg)

Das steht bei ihr zu Hause auf einem selbstgemalten Bild.

Ja, sie malt auch. Wenn auch nur ab und an.

Schreiben tut sie da um ein vielfaches mehr.

Lesen – eine für mich nicht überschaubare Menge.

Eigentlich fällt mir nichts ein,

was ihr künstlerisch oder intellektuell nicht irgendwie leicht von der Hand geht.

Aber sie sieht auch fern. HA!

Ihre studentische Laufbahn kennt man. Das große Geheimnis hat noch früher seinen Lauf genommen.

Vielfalt, bereits in die Wiege gelegt?

Spätestens als Kind irgendwo zwischen Musikunterricht, Skirennen, Eiskunstlauf, der Schulsprecherin –

war sie schon da:

Diese unendliche Leichtigkeit des sich Entwickeln-könnens-dürfens-wollens-sollens-mögens-

MÜSSENS...

Und irgendwo darin liegt die Antwort:

in der unendlichen Leichtigkeit der Entwicklung

Und es resultiert eine Unvoreingenommenheit gegenüber jeglichen Aufgaben.

Keine Scheu vor der Herausforderung.

Eine angemessene, gute Portion gewachsenen Selbstvertrauens.

 

Mir persönlich imponiert es immer am meisten, wie Manuela Kerer mit ihrem Kompositionswerk an Künstler aber auch ans Publikum herantritt. 

Eine derartige Unverkrampftheit trotz höchst konkreter Vorstellung vom eigenen Werk, eine Kompromissbereitschaft zu Gunsten der eigenen Arbeit. Selten habe ich mich trotz detailliertester Anweisungen so frei gefühlt – als Künstlerin. Dieses Nicht-Aufzwingen-Wollen/Müssen. Das Wissen darum, was es braucht, um das eigene Vorhaben gut mit den Ausführenden umzusetzen. Seine eigenen, oft schrägen Ideen beim Publikum zu platzieren, so, dass sich jeder von ihr abgeholt fühlen kann.

Darin besteht ihre Kunst.

 

Bei Manuela Kerer halte ich es also eher mit Karl Valentin:

"Kunst kommt von Können, nicht von wollen, sonst müsste es ja Wunst heißen."

Und  Manuela Kerer:

die KANN!