Alles zum Thema:

2/2014 Shakespeare im zeitgenössischen Musiktheater

1/2014 Das Musiktheater des Peter Eötvös

3/2013 Komponieren im Exil

2/2013 Der Componist Gottfried von Einem

Kennst du das Land...?

Zur spannungsvollen Künstlervita des deutschen Wahl-Italieners Hans Werner Henze

1. Prolog

Doktor Faustus: Wir haben mit Verdruss und Kümmernis zur Kenntnis genommen, Meister Henze, dass Sie Teutschland & der teutschen Musik den Rücken gekehrt und sich nach Welschland verzogen haben.

Hans Werner Henze: Ich bin aus Alemania weggegangen, um just das Teutsche in mir zu ersticken, lieber Fauste. Die Teutschen, die mich während meiner ganzen Jugend unglücklich gemacht hatten, die Strafenden, Prügler, Hetzer in Rudeln, Denunzianten, Stiefelprinzipale, unheilbare Faschisten, sollten mich nicht länger sekkieren....

"The Reason Why I am Unable to Live in my own Country as a Composer is a Political One"

The Politics of Self-Alienation in the Music of Chris Newman

Chris Newman is a British composer and artist. Born in London in 1958, he moved to study in Cologne in 1980, before leaving for Berlin where he now lives. It is often expressed, by the composer and others, that his exodus from the UK was prompted by the lack of engagement with, audience for, and unfavourable reception of, his music. This position is seemingly well-reflected by the title of his 1983-1984 extended piano work, The Reason Why I am Unable to Live in my own Country as a Composer is a Political One. Despite his nationality, Newman’s art work and music remain relatively unknown in the UK and amongst those who do know and support his work it is often still considered challenging. At the series of concerts ‘Music We’d Like To Hear’ in 2009 — at which was premiered a new work of Newman’s for accordion, air fool agony face (2009), by Mark Knoop — the composer and curator Tim Parkinson commented on the bravery of the audience for turning out to listen to the programme....

"...fremden Raum betreten"

Zum Europäischen in Yuns Musik

1. Stimmungen

"Von Asien nach Europa": Das hieß für Isang Yun "Vom Bekannten zum Fremden". Wirklich bekannt ist ihm, als er in den Fünfziger Jahren nach Deutschland kommt, nicht etwa die traditionelle asiatische Musik. Die aus Europa nach Korea und Japan gekommene Musik kennt er viel besser. Sie wird er nun anders hören, sehen, verstehen: mit dem Ohr, dem Blick, mit dem Kopf eines Menschen, der in Europa lebt. Yun wird heimisch hier, doch behalten selbst die alltäglichsten und "engsten Verhältnisse […] für ihn einen Zug von Fremdheit".¹...

Nancarrow und Ligeti

Eine musikalische Verwandtschaft

György Ligeti und Conlon Nancarrow - das Zusammentreffen dieser Komponisten gehört zu den unvorhersehbaren, und unerwarteten Fügungen der Musikgeschichte, denn allzu unterschiedlich erscheinen Lebenswege und Charaktere dieser beiden Persönlichkeiten....