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2/2014 Shakespeare im zeitgenössischen Musiktheater
Mit Herz und Hirn
IMPRESA OMONÉRO, Festival Klangspuren, Uraufführung
STATEMENT
Martin Mallaun
Der Musiker u. Biologe arbeitet erfolgreich in völlig konträren Bereichen: zum Einen untersucht er als Botaniker die Auswirkungen des Klimawandels im Hochgebirge. Zum Anderen beschäftigt er sich als Zitherspieler mit einem breiten Spektrum an Musikstilen.
das Instrument klingt, rauscht, kracht, scheppert, jammert
zwischen all den Strawinsky-haften Widerborstigkeiten und aberwitzig schiefen Läufen dann beinahe kitschig schönes Innehalten
dabei ist dieses Stück von einer formalen Strenge, die alle Schichten des Notentextes durchdringt
eine Musik, die neben ihrer reichen Klangfülle, dem musikantischen Witz, vor allem eine stringente Architektur und Struktur aufweist
St. Walburg /Südtirol, Fichtenwald, 1100m Seehöhe
Holzarbeiter, Mütter mit ihren Kindern, Bauern, Politikerinnen und Beamte
in der Mitte ein Toy-Piano, eine Sängerin, die die Landesverordnung über Heil- und sonstige Wässer rezitiert, ein Zitherspieler, der seltsame, nie gehörte Klänge produziert
was eigentlich nur schiefgehen kann, funktioniert:
Menschen, die noch nie mit der Musik eines Schönberg, geschweige denn eines Sciarrino oder Lachenmann in Berührung gekommen sind, sind tief berührt und begeistert!
Oft, wenn ich mit Manuela Kerer und ihrer Musik in Kontakt komme, denke ich, das ist es, was die neue Musik für mich braucht:
Ihre Musik trifft den Ton, sie trifft den Intellekt, sie trifft ins Herz!