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2/2014 Shakespeare im zeitgenössischen Musiktheater
Der Metal-Fan
Krank, asozial und gewalttätig aufgrund seiner Musikpräferenz?
ESSAY
Richard von Georgi
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik in Gießen.
Studierte zunächst Psychologie und Medizin, arbeitete von 1994-2000 in der Medizinische Psychologie. Ab 2001 Studium der Musikwissenschaft. 2000-2007 Wechsel in die Medizinische Soziologie, 2008-2010 Leitung einer komplementär-onkologischen Beratungsstelle.
1. Einleitung
Der Oberbegriff "Metal" wird heute für eine Vielzahl von Subgenres verwendet, die sich in den letzten 30 Jahren historisch aus dem Hard-Rock über den Heavy-Metal entwickelt haben. Gleich mehrere Aspekte lassen die Musik an sich schon zu einem lohnenswerten musikwissenschaftlichen Forschungsgegenstand werden: Nicht nur, weil dem Metal avantgardistische Tendenzen zugeschrieben werden können (Volz, 2006) und er einen Historisierungsprozess durchläuft (Elflein, 2010), wie er allenfalls bei der klassischen Musik zu finden ist, sondern auch wegen der Tatsache, dass in einer Reihe von Fällen ein musikalisches und kompositorisches Niveau vorliegt, das nur noch von dem studierten Hochschulmusiker zu bewältigen ist. Dennoch existieren bisher nur wenige empirisch begründete Arbeiten, die sich der Analyse und musikwissenschaftlichen Auseinandersetzung widmen. Vielmehr steht bis heute der Hörer dieser Musikformen im Mittelpunkt des Interesses, bei dem Definitionsprobleme oder Abgrenzungen dieser Musikformen nur sehr selten diskutiert werden. So findet bis heute in der angloamerikanischen Literatur der Oberbegriff "Heavy-Metal" Anwendung, ungeachtet der Tatsache, dass sich auch Grunge, Alternative und ein Dutzend weitere Musikformen in diesem "Topf" befinden. Ganz davon zu schweigen, dass der Begriff "Heavy-Metal" eigentlich eines der vielen Metal-Subgenres beschreibt. Bereits die Verwendung dieses historischen Begriffs in einem großen Teil der empirisch quantitativen Studien zeigt die Problematik eines möglicherweise mangelnden musikwissenschaftlichen Verständnisses in diesen Kreisen, obwohl zumindest qualitative Arbeiten in großem Umfang vorhanden sind. Aber darum soll es hier nicht gehen, sondern um die Tatsache, dass die Kritiker dieser Musikform nach wie vor, wenn auch nicht mehr so laut wie in den achtziger Jahren, nicht müde werden zu betonen, dass das Hören derartiger Musikformen mit psychischen oder sogar physischen Folgen einhergeht. Um dieser Argumentation nachzugehen, wird auch im vorliegenden Beitrag generell von "harter Musik" und Metal gesprochen, wohl wissend, dass diese Oberkategorie nicht angemessen ist. Dennoch erscheint es notwendig, dieser groben Kategorisierung zu folgen, um die Befunde zum Wesen des überzeugten Hörers dieser Musik diskutieren zu können.
Geht man einmal auf die Suche nach den möglichen Folgen des intensiven Hörens von harter Musik, so wird man auf diversen Seiten im Internet sowie bei Miehling (2006) sehr schnell fündig: steigende Brutalität unter Jugendlichen, Zunahme des Drogenkonsums, zügellose Sexualität, Perversionen, Vergewaltigung und Bedrohung sexueller Art, Anfälligkeit für Sekten und Satanismus, Inzest, Kindes- und Partnermissbrauch, Gewalttätigkeit und Mord, Amokläufe und nicht zuletzt Selbstmisshandlung und Verstümmelung (zur Kritik an Mieling (2006), siehe von Georgi, 2010).
Nimmt man diese Ansammlung möglicher Konsequenzen ernst, so könnte einem bei einer morgendliche Fahrt in einem städtischen Linienbus, wie dem Autor des vorliegenden Beitrags kürzlich geschehen, angst und bange werden. Ertönte doch aus dem Radio neben dem Fahrer zwar leise, aber durchaus wahrnehmbar das altbekannte Hells Bells von AC/DC im Rahmen des Morgenprogramms eines ansässigen Regionalsenders. Nicht nur, dass diese Musik beim Fahrer zu möglichen aggressiven Gewaltausbrüchen gegenüber den Insassen oder anderen Verkehrsteilnehmern hätte führen können, nein, da Rockmusik auch Pflanzen töten kann (Brett, 1980), wäre durchaus auch mit einem plötzlichen Ableben des Linienbusfahrers bei überhöhter Geschwindigkeit zu rechnen gewesen. Bedenkt man nun noch, wie viele Menschen inzwischen dieser Musikform zugeneigt sind, diese täglich und vorsätzlich konsumieren und präferieren, und wie hoch der Anteil dieser Individuen im voll besetzten Bus und im Straßenverkehr sein könnte, so bleibe man doch besser den Rest seines Lebens zuhause. Schließlich kann man heute ja alles über das Internet erledigen.
Um dieser sozialen Isolierung entgegenzuwirken, soll im Folgenden von einer derartigen Scheinlogik, die sich aus einer laienhaften und pseudowissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Thematik ergibt, abgesehen werden und die ernst zu nehmenden Befunde diskutiert werden. Der eingefleischte Metal-Fan möge das dem Autor des vorliegenden Beitrags verzeihen – wird doch seitens der Metal-Community mit großer Anstrengung und einem Augenzwinkern das Negativimage gepflegt und aufrechterhalten, um sicherzustellen, dass Metal, von einigen wenigen populären Ausnahmen und historischen Tondokumenten einmal abgesehen, bis heute nicht umfassend kommerzialisiert werden konnte und somit, wie einst auch die klassische Musik, vom Einfluss des "Trivialen" weitgehend unverschont bleibt. Nun jedoch zur Frage, ob es sich beim eingefleischten Metal-Hörer tatsächlich um eine Person handelt, die psychisch krank, asozial und chronisch gewalttätig ist.
2. Wissenschaftliche Befunde
Ohne bisher einen Befund aus der Forschung präsentiert zu haben, muss eingangs auf ein grundsätzliches Problem hingewiesen werden: Aus unterschiedlichen Gründen wird in der empirischen Forschung geprüft, ob ein Ergebnis auf den Zufall zurückzuführen ist, oder aber auf die interessierenden Unterschiede. Die statistisch-empirische Prüfung liefert leider nur die Sicherheit, mit der Unterschiede nicht auf den Zufall zurückzuführen sind. Das führt dazu, dass dort, wo keine Unterschiede nachgewiesen werden können, eine nicht abschätzbare empirische Unsicherheit entsteht. Neben wirtschaftlichen Interessen stellt dieses u.a. einen Grund dar, weswegen seitens der Fachpresse eher ein Interesse an spannenden und neuen, scheinbar statistisch gesicherten Untersuchungsergebnissen besteht. Zur kritischen Diskussion der augenblicklichen wissenschaftlichen Publikationspraxis sei auf den gut verständlichen Beitrag von Young (2013) verwiesen. Wie viele Studien zur vorliegenden Thematik, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, mit einem Nicht-Ergebnis in den Bibliotheksschränken der Universitäten ein ungelesenes Dasein fristen, ist kaum abschätzbar. Das führt dazu, dass im Rahmen der vorliegenden Thematik ein direkter Vergleich mit dem Ergebnis "… die meisten Studien zeigen, dass…" nicht möglich ist. Vielmehr muss eine Bewertung der Wirkungen von harter Musik oder Metal anhand der Kritik und Analyse bestehender Studien erfolgen.
2.1 Situative Effekte
Ungeachtet der oben genannten Kritikpunkte sind dennoch einige Forschergruppen bemüht nachzuweisen, dass harte Musik Ärger, Aggression und emotionale Missstimmungen (negativer Affekt) hervorrufen kann (z.B. Anderson et al., 2003; Krahé & Bieneck, 2012). Obwohl diese und weitere Studien auf den ersten Blick zu belegen scheinen, dass das Hören von harter Musik derartige Effekte beim Hörer auslösen kann, müssen die Ergebnisse in ihrer Bedeutung nachhaltig angezweifelt werden:
a) Obwohl z.B. das theoretische Modell von Anderson et al. (Anderson & Bushman, 2002; Buckley & Anderson, 2006) durchaus eine längerfristige Wirkung möglicher gewaltinduzierender Medien (z.B. Ego-Shooter, harte Musik, Texte) berücksichtigt, werden in einzelnen Studien zumeist nur Kurzzeiteffekte untersucht. Das stimmt insofern sehr nachdenklich, als bekannt ist, dass die affektive Wirkung von Musik in der Regel nach maximal 20 Minuten verschwunden ist (vgl. Panksepp & Bernatzki, 2003). Somit ist es mehr als fraglich, ob sich langfristige Effekte ursächlich auf das Hören von harter Musik zurückführen lassen. Einige Autoren argumentieren diesbezüglich mit andauernden und sich summierenden Lernprozessen. Diese sind jedoch bisher nicht Gegenstand kontrollierter empirischer Laborstudien. Längsschnittstudien fehlen in diesem experimentellen Forschungsansatz vollständig. Somit handelt es sich bei den angenommenen situativen Lernprozessen nur um einen theoretischen Ausweg aus der Interpretationsproblematik der Befunde.
b) Musikpräferenzen werden kaum berücksichtigt. Um es an dieser Stelle einfacher zu formulieren: Würde man in einem Experiment einem überzeugten Volksmusikhörer Zwölftonmusik vorspielen, hätte dieses sicherlich ebenfalls eine Erhöhung des Ärgers, also des negativen Affekts und vielleicht auch der Aggressionsbereitschaft zur Folge. Keiner würde jedoch in diesem Fall von einer aggressionsinduzierenden Wirkung moderner Klassikgenres sprechen. Die spannende Frage also, ob Metal den überzeugten Metal-Fan aggressiv macht oder gar zu Verhaltensauffälligkeiten führt, bleibt vielleicht aus gutem Grund weiterhin nicht Gegenstand vieler Untersuchungen.
c) Es erscheint mehr als fraglich, ob es sich bei den Untersuchungen im Rahmen des situativen Forschungsparadigmas tatsächlich um die Wirkung einer spezifischen Musik- oder Textform handelt. Vielmehr besteht der Verdacht, dass im vorliegenden Fall jegliche Nichtpassung zwischen Person und Situation zu einer Ärger- und Aggressionserhöhung führt. Möchte doch jede Person, die sich mehr oder weniger unfreiwillig in einer (experimentellen) Situation befindet und einem (musikalischen) Stimulus ausgesetzt ist, die einerseits nicht Teil ihres persönlichen Lebensraums darstellen und zudem nicht den persönlichen Vorlieben entsprechen und andererseits in Dauer und Stärke nicht kontrolliert werden können, dem entkommen. Ärger und Aggression gehören in diesen Fällen zu wichtigen (Coping-) Strategien, die uns helfen, derartige Situationen aktiv zu bewältigen (Lazarus, 1991), ohne dass wir zu Geschöpfen mit einer anhaltenden Aggressions- und Gewaltneigung mutieren. Hierbei ist es vollkommen unerheblich, ob es sich um ungeliebte Musik, ein Computer-Spiel, das Handyklingeln im Reisebus oder das vergebliche Warten auf den einmal mehr verspäteten ICE handelt. Möglicherweise sind die Ergebnisse also nichts anderes als das Resultat einer Interaktion zwischen dem Individuum und der spezifischen experimentellen Situation.
d) Schon seit längerem besteht erhebliche Kritik aus der systematischen Musikwissenschaft an der Tatsache, dass medientheoretische Modelle wie z.B. von Buckley & Anderson (2006) oder auch Zillmann (1988a, 1988b), die eigentlich aus der Computer- oder TV-Wirkungsforschung stammen, eins zu eins auf die Wirkung von Musik übertragen werden. Da im Vergleich zu den audiovisuellen Medien das Musikhören und die Verwendung von Musik im Alltag anderen Kriterien und Bedingungsvariablen unterliegt, müssen die Ergebnisinterpretationen auf der Grundlage der medientheoretischen Modelle und Theorien mit größter Skepsis bewertet werden. Am wichtigsten ist wohl die Tatsache, dass dem Musikhören zumeist voluntäre Selektionsprozesse zu Grunde liegen, die bereits lange vor dem eigentlichen Hören bedeutsam sind und das Fühlen und Erleben der selbst selektierten Musik maßgeblich beeinflussen (von Georgi, et al., 2006, 2009a; von Georgi, in Druck).
Ohne an dieser Stelle die bestehenden Studien im Detail zu diskutieren, ist bereits an dieser Stelle festzustellen, dass eine ganze Reihe von Kritikpunkten die eindeutige Ergebnisinterpretation derartiger Ansätze mehr als fragwürdig erscheinen lassen. Hinzu kommt, dass eine Reihe von widersprüchlichen Befunden vorliegen. Aus diesem Grund wird von einigen Forscherteams angenommen, dass gewalttätige Medien nur einen zusätzlichen Risikofaktor darstellen. Allerdings kann auch dies nicht eindeutig belegt werden und neuere Studien sprechen zum Teil sogar gegen diese Hypothese. Somit kann resümiert werden, dass die prophezeiten negativen situativen Wirkungen von Metal-Musik auf den eingefleischten Metal-Fan mehr als fragwürdig sind.
2.2 Situationsübergreifende Befunde
Von sehr viel stärkerem Gewicht als die oben genannten Ansätze sind Studien, die die musikalische Präferenz in den Mittelpunkt stellen und Zusammenhänge mit psychischen und somatischen Auffälligkeiten nachweisen können. Vor allem von populärwissenschaftlichen Autoren (z. B. Miehling, 2006) wird ein solcher empirischer Zusammenhang häufig missverstanden und eine direkte Kausalität zwischen den Variablen angenommen (Metal macht drogensüchtig). Derartige Fehler sind in der seriösen empirischen Forschung sicherlich selten. Dennoch verleiten derartige statistische Zusammenhangsmaße (Korrelationen) zu impliziten Annahmen, die sich nur indirekt in der Forschungsmethodik und Interpretation widerspiegeln und zu einer Fehleinschätzung der Befunde führen. Doch dazu später mehr.
Zunächst einmal zeigen eine ganze Fülle von Studienergebnissen der letzten dreißig Jahre, dass harte Musik mit einer Vielzahl von Variablen einherzugehen scheint: mit Persönlichkeitsauffälligkeiten wie Sensation Seeking, Psychotizismus und anderen vergleichbaren Konstrukten (z.B. Rawlings et al. 1995; 1998; 2000; Dillmann Carpentier et al., 2003), mit Depression, Hoffnungslosigkeit und Suizidalität (z.B. Martin et al., 1993; Steinhausen & Winkler Metzger, 2001; Lacourse et al., 2001) und nicht zuletzt auch mit Delinquenz, Drogenmissbrauch, Aggression und Gewalt (z.B. Lacourse et al., 2001; Schwartz & Fouts, 2003) (eine Übersicht über die bestehende Literatur ist u.a. bei Miranda (2012) vorhanden). Die bereits hier genannte Literatur stellt nur einen Bruchteil der Studien mit derartigen Befunden dar. Und so erscheint die Beweislast dafür geradezu erdrückend, dass der durchschnittliche Metal-Fan ein drogensüchtiges, aggressiv-delinquentes und persönlichkeitsauffälliges Individuum ist, dessen Leben häufig in Depressivität und Suizidalität mündet. Allerdings fallen bei intensiver Analyse der bestehenden Studien mehrere Punkte auf, die gegen eine solche Interpretation sprechen.
2.2.1 Kohorten- und Alterseffekte
Zunächst einmal ist anzumerken, dass sich neben den oben genannten Studien auch weitere Arbeiten finden lassen, die z.B. einen Zusammenhang zwischen Suizid und Country-Musik herstellen (Stack & Gundlach, 1992). Ebenfalls erscheint Rap und Hip-Hop als eine weitere Quelle normabweichenden Verhaltens zu wirken (s.u.). Demnach müsste der hin und wieder Country-Musik hörende Rap-Metal-Fan entweder mit einem Bein im Grab oder aber in der forensischen Psychiatrie stehen. Aber Spaß beiseite, denn streng genommen weisen diese Befunde sehr deutlich auf die Möglichkeit hin, dass ein Auftreten der genannten Verhaltensabweichungen ihre Ursache in ganz anderen Variablen und Prozessen hat, als in einer Präferenz für harte Musik. Neben Geschlechtereffekten, die jedoch nicht eindeutig replizierbar sind, ist vor allem der immer wieder gefundene Zusammenhang mit dem Alter (z. B. Klein, et al., 1993; Took & Weiss, 1994; Lacourse et al., 2001) eine Tatsache, die mehr als nachdenklich stimmen sollte. Hinzu kommt, dass die oben genannten Effekte, sofern sie tatsächlich mit dem Hören von harter Musik etwas zu tun haben, über den Zeitraum von 1980-2000 hinaus empirisch deutlich nachweisbar sein müssten. Das Gegenteil scheint jedoch der Fall zu sein. So nimmt die Anzahl der publizierten Studien mit Positivbefunden für harte Musikformen in den letzten Jahren immer weiter ab, während die Befunde im Zusammenhang mit Rap und Hip-Hop deutlich zunehmen (Miranda & Claes, 2004; Escobar-Chaves et al., 2005; Mulder et al., 2007).
Auch ist auffällig, dass die Mehrzahl der Studien mit Schülern und Studenten durchgeführt werden. Sehr aufschlussreich ist denn auch die Studie von North & Heargraves (2007) an 2062 Personen mit einem mittleren Alter von 36 Jahren. Hier ergab sich, dass für die jüngeren Versuchspersonen (22-23 Jahre) mit einer Präferenz für die neueren urbanen Musikformen (Rap, Hip-Hop, Techno) ein erhöhter Drogenmissbrauch und Delinquenz nachweisbar war. Eine Präferenz für Rock und Metal hingegen ging einzig mit einem erhöhten Alter einher, nicht jedoch mit psychischen oder behavioralen Auffälligkeiten.
Obwohl die hier genannten Argumente deutlich auf eine sogenannte Scheinkorrelation hindeuten, wird dieses nur von den wenigsten Autoren diskutiert (z.B. Kurdek, 1987; Chen et al., 2006). Der scheinbare Zusammenhang zwischen dem Hören von harter Musik und den auftretenden psychischen und physischen Auffälligkeiten in Jugend und jungem Erwachsenenalter stellt nichts anderes dar, als das zufällige gemeinsame Auftreten zweier Merkmale, die eigentlich ursächlich nichts miteinander zu tun haben. Dieses führt dazu, dass statistische Zusammenhangsmaße (Korrelationen) eine Beziehung anzeigen, die tatsächlich nicht vorhanden ist. Eine vergleichbare Scheinkorrelation konnte bezüglich einer Präferenz für klassische Musik nachwiesen werden (von Georgi et al., 2009). In einem Vergleich von psychiatrischen Patienten mit dem Bevölkerungsdurchschnitt zeigte sich, dass Personen mit einer Präferenz für klassische Musik vermehrt psychiatrische Erkrankungen aufwiesen. Auch hier ist bekannt, dass ältere Menschen eher Klassik präferieren als jüngere und gleichzeitig ihr Risiko für psychiatrische Erkrankungen (z.B. Depression) erhöht ist. Keiner der unverbesserlichen Kritiker des Metal-Genres käme in diesem Zusammenhang auf die Idee zu proklamieren: "Klassische Musik ruft psychiatrische Erkrankungen hervor." Im vorliegenden Fall entsteht eine derartige Scheinkorrelation immer, wenn jugendspezifische Variablen (vgl. Roth & Hammelstein, 2003; Roth et al., 2007; Lohaus & Klein-Heßling, 2008) mit der Musik in Zusammenhang gebracht werden, die im Augenblick dem "Jugendtrend" entsprechen. Jedoch haben derartige psychische und physische Veränderungen, die Teil der normalen Entwicklung des Körpers und des Selbstbildes darstellen, weder ursächlich noch indirekt mit dem Hören von harter Musik zu tun. Sobald also eine Musikrichtung untersucht wird, die von einer größeren Anzahl von Jugendlichen gehört wird, wird man immer derartige Effekte nachweisen können.
Offen bleibt natürlich die Frage, warum gerade harte Musik und Metal, aber auch Hip-Hop, Rap oder Techno für viele Jugendliche und junge Erwachsene so anziehend sind. Sicherlich liegt das nur zu einem geringen Teil an der Musik an sich. Vielmehr scheint ein wichtiges Kriterium die Kontrastierung zum bestehenden musikalischen Mainstream und Lifestyle zu sein. Sollte also eine der zukünftigen Jugendgenerationen auf die Idee kommen, die Kompositionen von Mozart und seinen Zeitgenossen als hinreichend kontrastierend zu identifizieren (Klassikhörer sollen ja bekanntlich langsam aussterben (Kreutz et al., 2003; Hamann, 2005)), so werden mit dem Hören von Mozart Delinquenz, Drogenmissbrauch, Persönlichkeitsauffälligkeiten sowie Gewalt und Suizid einhergehen.
2.2.2 Stichprobeneffekte
Jedoch ist nicht nur die Altersspanne bedeutsam, sondern auch ob die Stichprobenauswahl der eigentlichen impliziten Fragestellung gerecht wird. Steht doch hinter vielen der oben genannten Studien die unausgesprochene Annahme, dass die psychischen und behavioralen Auffälligkeiten desto höher sind, je stärker und häufiger harte Musik konsumiert und präferiert wird. Faktum ist aber, dass alle genannten Befunde zwar Personen mit einer Präferenz für harte Musik untersuchen, jedoch keine von ihnen dieser impliziten Linearitätsannahme (je stärker desto höher) tatsächlich nachgeht. Der eingefleischte Metal-Fan ist nicht Gegenstand der Studien, sondern vorwiegend sind es Schüler und Studenten, die angeben, zumindest im Augenblick eine Präferenz für derartige Musikgenres zu besitzen. Eine Übertragung auf die Gruppe der eingefleischten Metal-Fans lässt sich somit wohl kaum vornehmen. Die wenigen empirischen quantitativen Studien, die diese Stichprobe untersucht haben (z.B. Weindl, 2006), kommen zwar zu einem durchaus erhöhten Alkoholkonsum, andere Merkmale wie Delinquenz, Aggression oder Depression fehlen jedoch. Eine neuere Studie, in der Popmusikhörer (Studenten), Metal-Anhänger (Studenten) und tatsächliche Fans des Genres Metal verglichen wurden, kommt zu einem Ergebnis, das der impliziten Linearitätsannahme sogar deutlich widerspricht (von Georgi, 2011): In positiven Affektbereichen zeigten sich die überzeugten Metal-Fans nicht auffälliger als Personen, die "normale" Popmusik hören. Einzig die studentische Stichprobe mit einer Präferenz für Metal und einem geringeren Altersdurchschnitt zeigten Auffälligkeiten bezüglich einer geringeren positiven Affektausrichtung. Die tatsächlichen Metal-Fans hingegen waren eher empfindsamer, besaßen eine erhöhte soziale Kooperationsbereitschaft und eine allgemein höhere positive Verhaltensorientierung. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für psychische oder somatische Erkrankungen oder häufigere Arztbesuche und allgemeine Gesundheitsprobleme konnten ebenfalls nicht nachgewiesen werden. Einzig die Anwendung von Musik und deren Integration in den Alltag war bei den Metal-Fans deutlich erhöht. So wird Musik sehr häufig zum Entspannen sowie zum Nachdenken über eigene und soziale Probleme, zur Modulation negativer Gefühle, aber auch zur Unterstützung eines positiven Affekterlebens aktiv und zielgerichtet verwendet. Dies hat möglicherweise sogar einen protektiven Effekt, insofern als mittels Musik Emotionen im Alltag moduliert, soziale Kontakte hergestellt und aufrechterhalten sowie Konzentration- und Leistungsparameter beeinflusst werden können (z. B. de DeNora, 1999; von Georgi et al., 2006, 2009a, 2009b; von Georgi, in Druck).
Der typische Metal-Fan ist somit vom Outfit her auffälliger als vom tatsächlichen Verhalten oder von der psychischen Konstitution. Aus dem Blinkwinkel der empirischen Forschung führt diese Feststellung letztlich zu der Frage, welche Personen oder Personengruppen sich von diesem nicht normativ orientierten Outfit und Lifestyle dazu verleiten lassen, implizit der Linearitätshypothese dennoch zu folgen. Da die Vorurteils- und Stereotypenforschung sowie eine Darstellung der Ergebnisse aus dem Labeling- und Priming-Ansatz nicht Gegenstand des vorliegenden Beitrags sind, muss leider auf eine weiterführende Diskussion derartiger Effekte verzichtet und auf die entsprechende Literatur verwiesen werden (z. B.: Ickes et. al, 1982; Gan et al., 1997; North & Hargreaves, 2005; Lonsdale, 2009, Kim-Prieto et al., 2010).
2.2.3 Präferenzgruppeneffekte
Viele der bestehenden Studien greifen zumeist auf eine einfache Präferenzkategorisierung zurück und vergleichen Hörer von harter Musik (Metal, Alternative, Grunge etc.) mit Hörern von "normaler", "softer" oder "normaler Popmusik". Neben der zirkulären Definition (harte Musik ist das Nichtvorhandensein von softer/normaler Musik und umgekehrt) ist eine solche Einteilung methodisch problematisch. Werden doch Personen mit einer Präferenz für ein spezifisches Musikgenre mit einer heterogenen Musikpräferenzgruppe verglichen, die eine Vielzahl unterschiedlicher Musikformen und Mischtypen enthält. Nicht nur, dass eine stark erhöhte Varianz unterschiedlichster Merkmale in dieser Gruppe vorliegen kann, sondern noch problematischer ist die dahinter stehende Annahme, dass die Hörer von nicht-harter Musik die "normalen" Personen seien. Zur oben bereits angesprochenen Linearitätshypothese gesellt sich nun also noch die Hypothese eines Präferenzkontinuums für "normale" Musik bis zu "harter" Musik, mit einem natürlichen "Normalpunkt". Aus musikwissenschaftlicher Sicht kann dies durchaus schlicht als Unsinn bezeichnet werden.
Viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass Hinweise existieren, die den Schluss nahelegen, dass die Hörer der "normalen" Präferenzgruppe möglicherweise gar nicht so "normal" sind. Vielmehr entsteht aus einigen qualitativen aber auch quantitativen Studien der Eindruck, dass die Hörer von Popmusik ihre Musik gar nicht als musikalischen Gegenstand an sich erleben, sondern eher mit einer Vielzahl nicht-musikbezogener Prozesse und Variablen in Verbindung bringen (z.B. Peer-Gruppen-Bindung, Lifestyle, wichtige Lebensereignisse, Feste und Partys, Erinnerungen etc.). Die unterschiedlichsten Popmusikgenres (im Falle der Mainstream-Popmusik muss ja eigentlich von Mischtypen ausgegangen werden, da neue musikalische Strömungen immer wieder in diese mit einfließen) werden von ihren Hörern zumeist ganz nach situativem Bedarf konsumiert, nicht jedoch um ihrer selbst willen (Appen, 2007, Korte, 2007; von Georgi, in Druck). Liebhaber der harten Musik hingegen sind nicht nur an der Musik um ihrer selbst willen interessiert, sondern scheinen diese auch im Rahmen der alltäglichen Nutzung zur Emotionsmodulation aktiv und vor allem gerichtet zu verwenden. Aufgrund dieser intensiven emotionalen und kognitiven Beschäftigung mit der Musik, bildet sich ein langfristiges und situationsübergreifendes musikbezogenes Verhalten heraus (von Georgi, et al., 2006). Es stellt sich somit die Frage, ob im Falle eines Vergleichs von Hörern harter Musik mit Hörern von "normaler" Musik nicht eigentlich "Äpfel mit Birnen" verglichen werden. Um dieser Frage nachzugehen, wurden Studenten anhand empirisch begründeter Präferenzkategorien (vgl. Rentfrow & Gosling, 2003) bezüglich des Persönlichkeitsmerkmals Sensation Seeking untersucht (vgl. von Georgi et al., 2007; von Georgi et al., in Vorbereitung). Sensation Seeking beschreibt eine Verhaltensdisposition, die durch eine Suche nach starken Reizsituationen wie z.B. risikobehaftete Sportarten oder sinnliche Wahrnehmungserlebnisse gekennzeichnet ist. Insbesondere das untergeordnete Merkmal Disinhibition (alkoholbedingte und sexuelle Enthemmung) wurde in der Vergangenheit mit einer Vielzahl von normabweichenden Verhaltensweisen (Zuckerman, 1993, 1996; Roth & Hammelstein, 2003) sowie mit dem Hören von harter Musik (z.B. Rawlings et al., 2000) in Verbindung gebracht. Die Ergebnisse der Analysen von drei
3. Zusammenfassung
Was nun belegt die Hypothese des kranken, asozialen und gewalttätigen Metal-Fans? Eigentlich nichts, denn neben generellen Grundproblemen, weisen eine Vielzahl von Studien erhebliche Schwächen auf, von denen hier nur einige genannt wurden. Hinzu kommen nicht replizierbare Geschlechtereffekte, mögliche Kultureffekte (Amerika vs. Europa), Schicht- und Bildungsvariablen und nicht zuletzt fehlende kontrollierte Längsschnittstudien. So ergibt die Studie von Selfhout et. al. (2008) zwar einen stabilen Zusammenhang zwischen einem Problemverhalten und "Heavy-Metal" – jedoch gilt dieser nur für die männlichen Studienteilnehmer (im Falle von Hip-Hop gilt dieser Befund gleichsam für Männer und Frauen). Zu kritisieren ist weiterhin, dass auch hier der verwendete Zweijahreslängsschnitt möglicherweise nicht ausreichend ist, um Stabilitätsveränderungen im Sinne einer Jugendspezifität nachzuweisen (s.o.). Auch fehlen Vergleichsgruppen (z.B. jugendliche Klassik- oder Jazzhörer), die zeigen könnten, dass diese eben keine Auffälligkeiten besitzen.
Letztlich, und das ist wohl das wichtigste Problem, lassen sich innerhalb der "harten" Musik eine Fülle von Stilen unterscheiden, die bisher nicht Gegenstand einer differenzierten Analyse bezüglich unterschiedlicher Verhaltensmerkmale darstellten. Auch hier nicht diskutierte theoretische Ansätze, die das Hören von harter Musik als eine Coping-Strategie, einen Risikofaktor oder als eine Moderator- oder Mediatorvariable definieren, sind von den im vorliegenden Beitrag genannten Einschränkungen ebenfalls betroffen. Ganz abgesehen davon, dass der eingefleischte Metal-Hörer, um den es ja eigentlich geht, nur selten Gegenstand empirisch orientierter Studien ist. Vielleicht ist aber genau das auch gut so, denn was wäre, wenn diese schwarzen Gestalten mit den überdurchschnittlich langen Haaren, ihrem gefährlich anmutendem Outfit und ihrer Vorliebe für eine Musik, deren Protagonisten sich mit Totenköpfen und anderen skurrilen Dingen schmücken und zweifelhafte CD-Covers und Kunstgegenstände an Kinder und Jugendliche verkaufen möchten, sich als ein liebenswerter, psychisch gesunder und vor allem überdurchschnittlich sozial orientierter Menschentypus herausstellt? Wollen – es wird bewusst nicht das Wort "können" verwendet – wollen Sie sich wirklich eine solche Person als Rechtsanwalt, Lehrer oder Arzt vorstellen?
Richard von Georgi: Der Metal-Fan. Krank, asozial und gewalttätig aufgrund seiner Musikpräferenz? (19.2.2013). terz.cc (ISSN 2225-8795), 1/2013 Metal zwischen Kitsch und Avantgarde, http://terz.cc/magazin.php?z=294&id=299.
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