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2/2014 Shakespeare im zeitgenössischen Musiktheater
Forschen als Lebensthema
STATEMENT
Christoph Cech
Christoph Cech tritt seit den frühen 80er Jahren als Mitbegründer und Pianist/Komponist/Dirigent in zahlreichen Ensembles mit internationaler Konzerttätigkeit hervor. Direktor des Instituts „JIM“ an der Bruckner Universität.
Judith Unterpertinger kam als Jazzklavierstudentin zu mir, damals unsicher bezüglich ihrer musikalischen Identität, neugierig, mit vielen Fragen nicht nur zur Musik, auch zu – möglichen – Berufen, das Forschen als Lebensthema hat sie mitgebracht und war bald Mittelpunkt und Motor der studierenden Forschergemeinde am Institut*. Klang, Improvisation, rhythmische Geflechte wurden zentrale Anliegen, "Der böse Zustand" hieß die Band, wenn ich mich recht erinnere, da liegt auch Humor darinnen, ein weiteres unterpertingerisches Charaktermerkmal. Was war der böse Zustand? Meine Interpretation: In künstlerischer Hinsicht vielleicht das allmähliche zeitlupige Kippen vom Jazz über die Improvisation zur neuen Musik. Will meinen, es hat wahrscheinlich gebraucht, bis Judith die fehlende feste Erde unter den Füßen akzeptiert und letztlich schätzen gelernt hat. Dieser Kippvorgang hat ja was von Welle, von Wellen reiten. Ah ja, sportlich ist sie auch, geht aber mehr in Berge. Und ein liebenswerter Mensch ist Judith, mit der man sich gerne im Gespräch weit vorwagt.
* Institut JIM für Jazz und improvisierte Musik an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz
Christoph Cech: Forschen als Lebensthema (19.2.2013). terz.cc (ISSN 2225-8795), 1/2013 Im Portrait: JUUN, http://terz.cc/magazin.php?z=294&id=304.