Vermittlung Magazin
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Andreas Felber

Freier Musikjournalist und Musikwissenschaftler.

Judith Unterpertinger: Filigrane Klänge aus den Eingeweiden des Klaviers

Schon am Anfang war der Forschergeist in ihr spürbar: Damals, anno 2004, als Judith Unterpertinger im Ensemble "Der böse Zustand" räudigen Punk-Rock, freie Improvisation und Kammermusik auf unorthodoxe Weise kurzschloss. Oder als sie beim Wiener Grabenfest 2003 im Zuge der Komposition "Amarantus" zwischen sirrenden Flageoletts sowie dichten Glissandi und Cluster auf Entdeckungsreise durch das sonische Potenzial des Streichquartetts ging. Trotz weiterer Aufträge als zeitgenössische Tonsetzerin mutet es stimmig an, dass die Komponistin und die Instrumentalistin Judith Unterpertinger heute wieder zunehmend eine Personalunion bilden. Nicht zufällig schuf sich die 36-Jährige mit dem Innenraumklavier, das sie so schön mit "piano guts" umschreibt, ihr eigenes Instrument: Um so einen reichen Kosmos von Klängen zu erzeugen, und diesen etwa im Trio deepseafish K oder im filigran groovenden Quartett "No Business For Dogs" sinnlich auszuarbeiten.

 

 

Andreas Felber: Judith Unterpertinger: Filigrane Klänge aus den Eingeweiden des Klaviers (19.2.2013). terz.cc (ISSN 2225-8795), 1/2013 Im Portrait: JUUN, http://terz.cc/magazin.php?z=294&id=308.