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2/2014 Shakespeare im zeitgenössischen Musiktheater
Mercy, Mercy, Mercy
STATEMENT
Martin Stepanik
Komponist & Keyboarder im weiten Feld von elektronischer Musik & Jazz in Wien. Gründungsmitglied der "Voegel Europas", Pionierarbeit für die "Neue Wiener Elektronikszene". Seit 2008 neben seiner Professur am Linzer Brucknerkonservatorium, Mitglied von Des Ano.
"ich muss gar nichts" dieses persönliche wie künstlerische Motto Judith Unterpertingers (Zitat: mica-Musikmagazin) hat mich letztlich dazu angeregt einen kleinen Beitrag zu ihrem Portrait auf terz.cc zu schreiben.
Im Rahmen ihres Jazz-Klavierstudiums an der Anton Bruckner Privat Universität, wurde Sie von mir mit der Aufgabe konfrontiert, das Pianosolo Joe Zawinuls von der legendären "Mercy, Mercy, Mercy" Aufnahme (mit dem Cannonball Adderley Quintett) zu transkribieren und auch "deckungsgleich" mitzuspielen. Diese Art von pädagogischer Maßnahme, nämlich StudentInnen mit einer Stilistik zu konfrontieren, die seinen/ihren Vorlieben diametral entgegengesetzt ist, wende ich gerne und immer mit äußerst interessanten Ergebnissen an. Judith hat die Herausforderung angenommen und dadurch auf direktem und schnellsten Weg einen Einblick in die Essenz des "Mainstream-Jazzpianospielens" gewonnen.
"ich muss gar nichts" heißt also bei Judith "ich vermag vieles, wenn ich will" oder auch "ich entscheide selbst, was ich muss" oder sogar "ich muss, wozu ich befähigt bin?!"
So interpretiert und ergänzt führt dieser "Leitsatz" nicht zur Bequemlichkeit, sondern zum kompromisslosen Verzicht auf die Anlehnungsbedürftigkeit an vorgegebene Richtlinien und die vollständige Hingabe an den, immer wieder neu zu erkennenden, eigenen Weg.
Diese Grundeinstellung lässt sich an ihrem künstlerischen Werdegang doch deutlich erkennen und die Erwartungen auf das Kommende sind dementsprechend hoch
Martin Stepanik: Mercy, Mercy, Mercy (19.2.2013). terz.cc (ISSN 2225-8795), 1/2013 Im Portrait: JUUN, http://terz.cc/magazin.php?z=294&id=312.
