Vermittlung Magazin

zukunftsmusik

oder: ode auf peter eötvös und die gemeinsame arbeit

ODE
Albert Ostermaier

Librettist von "Die Tragödie des Teufels". 1967 in München geboren. Neben seinen zahlreichen Lyrik-Bänden und Theaterstücken schrieb er 2008 seinen ersten Roman „Zephyr“ und 2011 „Schwarze Sonne scheine“.

www.albertostermaier.com

er hört mit den händen

wenn sie fliegen ihre

noten auf schulterblätter

schreiben der schlüssel

in den augen sein lächeln

auf dem punkt zwischen

den zeilen das theater das

seine musik macht das herz

ein orchestergraben die seele

streicher wenn er den bogen

spannt mit den augenbrauen

die lippen voll unerhörtem

auf der zunge die zukunft

bringt er zum singen gibt

ihr den ton an er hat für

alles ein ohr hört ab und zu

in sich hinein mit einem ohr

mit zweien doch nie auf

seinen körper allein es sei

denn er klingt wenn er ihn

um den verstand bringt bis

er die schmerzen mit terzen

bezwingt das leid dreht und

ihm ein lied abringt er gönnt

sich keine pause nur auf dem

papier wozu sind wir sonst

hier die arbeit ist unser wir

gott allein gehört die stille

sie war sein letzter wille

doch unser glück der teufel

macht musik